Prinzipien
Die Osteopathie stützt sich auf eine Philosophie, die auf vier Prinzipien beruht:
Das erste Prinzip betrachtet den menschlichen Körper als eine Einheit, eine Einheit aus Körper, Geist und Seele. Deshalb ist die Osteopathie ganzheitlich, weil es keine Trennung zwischen körperlicher und seelischer Gesundheit gibt und nie einzelne Beschwerden oder Krankheiten behandelt werden.
Das zweite Prinzip sind die Selbstheilungskräfte im Körper. Gesundheit ist kein starrer Zustand, sondern eine Art Gleichgewicht bzw. Homöostase, die der Körper ständig versucht durch interne Regelungsprozesse aufrecht zu erhalten. Der Mensch ist ständig inneren und äußeren Einflüssen ausgesetzt, die ihn aus dem Gleichgewicht bringen können, geht es verloren, erkrankt er. Durch die Selbsheilungskräfte kann der Körper seine Gesundheit erhalten oder bei Erkrankung diese wieder zu erlangen.
Das dritte Prinzip besteht in der Wechselwirkung zwischen Struktur und Funktion.
Durch eine langanhaltende Überlastung oder Unterforderung eines Körperteils, also eine willkürliche Veränderung seiner Funktion, kann sich auch seine Struktur verändern. Umgekehrt kann eine Beeinträchtigung der Körperstrukturen (Knochen, Muskeln, Organe, Nerven, Gewebe und Faszien) etwa durch einen Unfall oder Muskelverspannungen zur Folge haben, dass sich die Funktionen verschlechtern.
Das vierte Prinzip sieht die Durchblutung als das Wichtigste.
Eine eingeschränkte Durchblutung erzeugt Stagnation, das heißt, die Ernährung des Gewebes und das Ausscheiden von Stoffwechselendprodukten werden dadurch beeinträchtigt und daraus können sich dann Pathologien (Krankheiten) entwickeln. Das Ziel der Osteopathie ist, alle Körperflüssigkeiten z.B. auch Lymphe, Venenblut, Liquor und Synovialflüssigkeit in Bewegung und im Fluss zu halten.